Über mich. Sabine Nemetz.

Foto: Peter Wieser
www.von-ellerbach.de

Ohren zu und durch!

1.944 Kubikmeter Platz

Freies Arbeiten befreit.

Aus dem Nähkästchen geplaudert.

Naja, nicht ganz - ursprünglich wollte ich mal Modedesignerin werden. Allerdings hat sich schon bald gezeigt, dass die Nähmaschine und ich keine wirklich guten Freunde werden. 

 

Ich bin im wahrsten Sinne des Wortes im Dunstkreis der Siebdruckerei meines Papas, der übrigens auch Grafiker war, aufgewachsen. Trotzdem ist mir die Lust auf Farbe nicht verloren gegangen. Ich studierte in München Grafikdesign und wurde noch während des Studiums für die Inhouse-Agentur eines Messtechnik-Konzerns in München engagiert.

 

Mit vielen "Binen" - ähhh Hummeln unterm Hin... , wechselte ich dann nach fast 2 Jahren auf Agenturseite. Als Artdirektorin durfte ich bei der damals größten Sportagentur Designs für Ski und Snowboards entwerfen, aufwendige Fotoshootings aus dem Helikopter planen, das ISPO-Magazin betreuen und sechsstellige Etats von Sportmodekunden wie Head, Bogner, Chiemsee und Völkl betreuen. Für damalige Verhältnisse eine riesen große Aufgabe für mich. Aber man wächst ja bekanntlich an seinen Herausforderung und so lernte ich die Lektion, die mich bis heute antreibt: Kreativität ist Arbeit. Verdammt harte Arbeit.

 

1991 dann der Start meiner eigenen Agentur. Gar nicht sang- und klanglos  mein erster Kunde: BMG - Bertelsmann. Und der stellte mich auf eine harte Probe: CD-Cover unter anderem für die „Zillertaler Schürzenjäger“. Ohren zu und durch und das auf sechs Quadratmetern geballte Werbekraft – ein Aggregatszustand, den ich mir heute gar nicht mehr vorstellen kann!

 

Sechs Jahre später wurde ein wunderbarer, ehemaliger Waschsalon im Stadtteil Neuhausen in München meine neue Heimat. Immerhin schon zwanzigmal so groß. Genauso wuchsen die Wünsche der Kunden, und schnell wurden aus einer kleinen Anzeigenkampagne sämtliche Kommunikationsleistungen zum Börsengang der NSE Software AG. Und damit kamen auch die ersten Mitarbeiter an Bord.

 

1.944 Kubikmeter Platz für Höhenflüge, Bodenhaftung, Weitblick. Und mit dem neuen Loftbüro im alten Postgelände wurden auch die Aufgaben immer größer und internationaler: die Vermarktung neuer TV-Formate für Pro7, das Werbekonzept zur Einführung von Shell Solar in Deutschland oder das komplette CD-Redesign für Balfour Beatty Rail; und beständig kamen neue Namen dazu wie zum Beispiel Rodenstock und Osram. 

 

Tja, und heute? Heute genieße ich eine wunderbare Aussicht im ehemaligen Büro meines Papas. Der Geruch nach Farbe hat sich noch immer ein wenig gehalten und erinnert mich an ihn, seine und meine Wurzeln. An Stelle seines ehemaligen Schreibtisches habe ich mir meinen neuen Arbeitsplatz eingerichtet und darf in die Natur blicken. Etwas Schöneres kann es gar nicht geben – da bin ich mir absolut sicher!

 

Und was geblieben ist, sind die wunderbaren ehemaligen Mitarbeiter und Freunde, mit denen ich noch immer in einem funktionierenden Netzwerk aus Spezialisten zusammen arbeiten darf. Großartige Texter, Journalisten, PR-Profis, Kontakter, Designer, Illustratoren, Grafiker und Fotografen. Und natürlich befreundete Kolleginnen und Kollegen aus der Agentur und Designszene. Ich würde behaupten, dass ich den oberverschärftesten Job der Welt habe ;-)

 

 

Und das bin ich auch.

Seit in paar Jahren habe ich  die freie Malerei, die ich in meinem Studium schon so sehr geliebt habe, erneut entdeckt.  Und so entstehen immer wieder mal neue Arbeiten in Mischtechniken auf Leinwänden, Holzkörpern usw. Und die Nähmaschine von damals muss auch bisweilen dafür herhalten - allerdings wird damit Papier genäht.

Mehr unter www.nemetz-art.de